AiF 108ZBG/5 Toxikologie von
Acrylamid: "Konzentrations-/Wirkungsbeziehungen von Acrylamid
und Glycidamid in Humanblut"
Teilprojekt des FEI-Verbundprojektes des
Forschungskreises der Ernährungsindustrie:
Entwicklung neuer Prozesse zur Vermeidung des Acrylamid-Gehaltes in
Lebensmitteln
Homepage: http://www.ilu-ev.de/acrylamid/acrylamid_inhalt.htm
Beschreibung
Acrylamid (AA) zeigt im Tierversuch frühestens
ab einer Dosis von 0,5 mg/kg kanzerogenes Potential. Ziel des Projektes
ist es, im Modell „Humanblut“ Konzentrations-Wirkungsstudien
durchzuführen um die Konzentrationsabhängigkeit der Wirkungen
von Acrylamid (AA) und seinem Metaboliten Glycidamid (GA) zu untersuchen.
Wir analysieren die AA-Hämoglobin (Hb)-Adduktbildung als Biomarker
für die aufgenommene Dosis. Parallel hierzu untersuchen wir
durch Dosierung von AA bzw. GA zu Humanblut, ob Schäden am
Erbmaterial in den Zellkernen der weißen Blutkörperchen
(Leukocyten) beobachtet werden können. Es ist hierbei besonders
relevant zu prüfen, ob die Reaktion von AA bzw. dessen Metaboliten
GA bevorzugt mit dem Blutfarbstoff abläuft oder ob Schäden
am Erbmaterial der Leukocyten mit vergleichbarer Geschwindigkeit
induziert werden.
Die Valinaddukte mit AA und GA werden durch einen modifizierten
Edman-Abbau erhalten. Die chemisch-analytische Bestimmung erfolgt
massenspektrometrisch über die entsprechenden Pentafluorphenyl-Derivate
(PFPTH) der Addukte. Genotoxische und mutagene Effekte in Lymphozyten
sollen zunächst mittels Einzelzell-Gelelektrophorese, Untersuchung
von Mikrokern-Induktion, Schwesterchromatid-Austausch, Chromosomenaberrationen
und Hypoxanthin-Phosphoribosyltransferase-Test (HPRT) erfasst werden.