Prävention

Prävention durch Ernährung / Nahrungsbestandteile

Dickdarmkrebs ist die zweithäufigste Tumorerkrankung in westlichen Industrieländern; chonisch-entzündliche Erkrankungen des Verdauungstraktes zeigen zunehmende Häufigkeit mit derzeit bis zu 500 Fällen auf 100.000 Einwohner in Deutschland. Nach gegenwärtigen Vorstellungen spielen sowohl exogene Risikofaktoren (wie z.B. heterozyklische aromatische Amine, HAA) als auch Produkte aus endogenem und mikrobiellem Stoffwechsel eine Rolle bei der Pathogenese. Endogene Stoffe können reaktive Sauerstoffspezies, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Lipidperoxidationsprodukte oder Gallensäure sein. Auch Risikofaktoren, die im Zuge des Stoffwechsels der Darmflora gebildet werden, sind möglicherweise von Bedeutung.

Es ist weitgehend unbestritten, dass eine entsprechend ausgerichtete Ernährung zur Prävention dieser Erkrankung beitragen kann. Epidemiologische Studien geben Hinweise, dass Obst und Gemüse zur Verhinderung von vielen Krebsarten beitragen. Die Hauptinhaltsstoffe pflanzlicher Lebensmittel mit protektiven Eigenschaften sind Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, wie z.B. Flavonoide/Polyphenole, die z.T. antioxidative und antimutagene Eigenschaften aufweisen.

Auf dem Gebiet der Prävention ist der Arbeitskreis mehrfach tätig:

Prävention oxidativer Zellschäden durch Nahrungsbestandteile: Wirkungen und Mechanismen ausgewählter Flavonoide:

• Projekt DFG-FlavoNet: "Pflanzliche Flavonoide und Polyphenole: Für ein besseres Verständnis der molekularen Wirkmechanismen im Hinblick auf eine Nutzen/Risiko Abschätzung"
• Projekt BMBF-Prävention: "Rolle von Nahrungsbestandteilen in der Genese von Darmerkrankungen und Möglichkeiten ihrer Prävention durch die Ernährung"

Literatur:

• V. Glaab, A.R. Collins, G. Eisenbrand, C. Janzowski (2001) DNA damaging potential and glutathione depletion of 2-cyclohexene-1-one in mammalian cells, compared to food relevant 2-alkenals. Mutation Research 497, 185-197
• C. Janzowski, V. Glaab, E. Samimi, J. Schlatter, G. Eisenbrand (2000) 5-Hydroxymethylfurfural: Assessment of mutagenicity, DNA damaging potetial and reactivity towards cellular glutathione. Food and Chemical Toxicology 38, 801-809